MÖBEL VORHER NACHHER
Möbel aus alten Ölfässern bauen, das wollte ich immer mal ausprobieren. Das Internet ist voller Ideen und Anleitungen dazu, wie man aus alten Fässern coole Möbel selber bauen kann. Für den Anfang habe ich mich für etwas eher simples entschieden, wo kein Schweißen nötig war. Ein Stehtisch und ein Hocker aus alten Ölfässern.
Ergattert habe ich die Fässer in einer Autowerkstatt in Bergisch Gladbach. Pascal hatte eine Ebay Anzeige für das 200 L Ölfass laufen. Beim Treffen war er mir sehr sympatisch und schwupps hatte ich dann auch noch kleinere Fass im Gepäck.
Zunächst ging es darum die alten Ölfässer zu Reinigen. Eine Aufgabe, die sich als relativ kompliziert herausstellte, da ich die alten Metallfässer nicht aufsägen wollten.
Also nutze ich die vorhanden Verschlüsse um die Fässer mit Waschbenzin von Innen auszuwaschen. Das Komplizierte dabei: beim Überstülpen bleiben immer noch Reste drin, da die Auslaufverschlüsse sich nicht direkt an den Ecken befinden.
Auf den Kopf stellen und immer wieder kreisende Bewegungen und Schütteln. Gar nicht so einfach.
Da ich nicht wollte, dass auch noch Reste vom Waschbenzin im Inneren der Fassmöbel bleiben, habe ich zusätzlich die Fässer mit viel Wasser und Spüli nach oben genannten Verfahren gereinigt.
Diese Reinigungsprozedur war sehr Aufwendig, Zeitintensiv und Kräfteraubend, aber es hat sich gelohnt.
Das Problem ist allerdings, dass man nie 100% rausbekommt und ich dadurch beim Bearbeiten der Fässer immer mal wieder ein paar Tropfen Wasser mit Öl auf meinem Werstattboden bekam.
Aber irgendwann hatte sich diese Problem auch von selbst gelöst, denn irgendwann war alles raus und verdunstet.
Gereinigt habe ich die Ölfässer natürlich auch von Außen. Mit Waschbenzin und danach warmes Spüli-Wasser.
Als nächster Schritt wurden die Metallfässer von Außen komplett angeschliffen und bekamen eine gute Schicht Rostschutzgrundierung verpasst.
Nach dem Trocknen konnte ich mit den Farbschichten beginnen. Als Basis erstmal eine Metallschutzfarbe in Weiß. Danach kamen erst die Farblichen Elemente dazu.
Den Stehtisch, der auch sehr gut als Rednerpult genutzt werden kann, habe ich in mehreren Schichten PU-Lack im Kandis Ton gestrichen. Dazwischen immer wieder das Metallfass anschleifen und die Farbschichten stets gut durchtrocknen lassen.
Den Fasshocker habe ich nach der Rost- und Metallschutz Behandlung mit einem PU-Lack in Cremeweiß gestrichen. Auch hier waren mehrere Farbschichten, mit dazwischen immer wieder anschleifen, nötig.
Alles gut getrocknet habe ich die bemalten Ölfässer auf den Kopf gestellt und mich an die Konstruktion der Lenkrollen gemacht.
Jedes Fass bekam vier hochwertige Lenkrollen, jeweils zwei mit Bremsmechanismus. Bei den Lenkrollen habe ich nicht gesparrt und mich für die Qualität entschieden, da auch für Rasen und Sand geeignet ist.
Das Fundament für die Lenkrollen ist eine Holzkonstruktion in X, die ich in die jeweiligen Fasswölbungen an der Oberseite (jetzt Unterseite) eingekeilt und mit Montagekleber befestigt habe.
Darauf konnte ich dann die 8 Lenkrollen anschrauben, so dass das Ganze ein stabiles Konstrukt ergab. Dies habe ich dann noch in mehrern Schichten mit derselben Farbe gestrichen, wie die jeweiligen Ölfässer.
Das 200 L Fass hatte ich eigentlich als Rednerpult gedacht. Natürlich kann es auch als Stehtisch verwendet werden. Aber durch den Gedanken an Rednerpult kam mir die Idee mit der Tafelfarbe.
Denn somit kann der Stehpult aus Ölfass immer wieder auf's Neue beschriftet und dekoriert werden. Je nachdem wie der Stehtisch gerade eingesetzt wird, können entsprechend passende persönliche Texte und Bilder darauf gestaltet werden, die ganz einfach abwischbar sind und immer wieder neu gestaltet werden können.
Personalisierbare und individualisierbare Möbelstücke, die dem Besitzer Freiraum für die eigene Kreativität verleihen. Also bekamen der Stehtisch bzw Stehpult und der Rollhocker aus Ölfässern Mittig rundherum ein paar Schichten schwarze Schultafelfarbe verpasst.
Mein Ziel war es aus den alten Ölfässern coole poppige Möbel zu erstellen. Allerdings wollte ich den Stehpult und Rollhocker nicht allzu bunt gestalten, so wie es in der Regel typisch für Pop-Art Design ist.
Mir reichten peppige Pop-Artige Menschen, die jeweils unter der Schultafelfarbe stehen sollten, so dass später deren auf die schwarze Tafelfarbe geschriebenen Aussagen an Sprechblasen ähneln.
Aus dem Internet habe ich mir lizensfreie Bilder rausgesucht und mit Bildbearbeitungsprogramm so bearbeitet, dass kein Hintergrund vorhanden ist. Die Pop-Art Menschen habe ich mir per Laserdrucker ausgedruckt und mit Schere zurechtgeschnitten.
Zum Aufbringen der ausgedruckten Bilder auf die Ölfässer habe ich mir der Transfertechnik bedient. Dazu trägt man ein Medium auf das Metallfass und das Bild per Pinsel auf und klebt es sozusagen zusammen. Das Transfermedium, welches ich nutze nennt sich Art-Potch. Ist alles nach ca. einem Tag gut getrocknet, durchnässt man das Papier mit einem Schwamm und beginnt ganz vorsichtig zu reiben. Man reibt sozusagen die letzte Papierschicht ab, es bleibt also das Bild auf der Metalltonne. Das ist Transfertechnik. Im Internet gibt es unzählige Anleitungen und Tipps dazu.
Bei mir ist das Abreiben allerdings nicht 100% geglückt. An manchen stellen haben sich kleine Teile vom gedruckten Bild mit abreiben lassen. Korrigiert habe ich das Ganze dann mit manueller Kunstarbeit. Ich habe jedes einzelne Bild mit Acrylfarben nachgemalt bzw. übermalt. Somit waren die Farben auch stärker und gleichzeitig gab ich den Pop-Art Bildern meinen eigenen künstlerischen Touch.
Der Stehtisch bzw Rednerpult hat sechs unterschiedliche Pop-Art Menschen als dekoration und der dazu passende Rollhocker vier. Bei der Auswahl der Retro Pop-Art Bilder war es mir wichtig unterschiedlicheste Charaktere auszusuchen. Denn Teil der KreaFreiKunst Philosophie basiiert auch auf Vielfälltigkeit, Authetizität und Individualität.
Für den Stehtisch habe ich mir eine runde Tischplatte aus massiver Fichte im Durchmesser von 80 cm anfertigen lassen. Für den Rollhocker habe ich auf mein Holzfundus zurückgegriffen und mir selbst eine Sitzplatte aus massiver Kiefer im passenden Durchmesser zurechtgesägt und geschliffen.
Beide Holzplatten für die Fassmöbel habe ich mit unterschiedlichen Beizen und Lasuren behandelt. Zu aller Letzt wurden beide Holzflächen mit Wachsöl gestrichen und später noch mit Möbelwachs poliert. Somit sind die Stehtischplatte und die Sitzplatte des Hockers geschützt und frisch.
Die Ø 80 cm große Holzplatte für den Stehpult habe ich mit stabilen Regalhaltern an die 200 l Fasstonne befestigt. Dazu habe ich spezielle Leerschrauben mit entsprechenden Dübeln verwendet. Ein teueres Zubehör, aber so bleibt die Holzplatte stabil auf dem Fassmäbel Tisch stehen. Man hätte auch Schweißen können, allerdings traue ich mich an diese Technik noch nicht dran.
Die ca. Ø 38 cm große Holzplatte für den Rollhocker habe ich mit Einkeilen und Montagekleber befestigt. Dazu einen Rahmen aus Acrylpaste gefort, der die Holzsitzplatte in das 60 l Metallfass einrahmt und einbettet.
Zu guter Letzt habe ich mich an die finalen Details drangemacht, damit der Stehtisch und der Hocker aus Fassmöbeln einen industrial shabby retro Look bekommen.
Die Sitzplatte aus Holz am Rollhocker, welche ich mit Acrylpaste und Farbe eigebettet hatte, bekam einen shabbigen Rahmen aus Effektlacken. Dazu habe ich verschiedene Sprühlacke mit Rosteffekt verwendet.
Auch die an den Tonnen mittigen Bereiche, die ich mit Schultafelfarbe gestrichen hatte, bekamen entsprechende Rosteffekt-Rahmen rundherum um die Fassmöbel.
Für den Rollhocker aus dem 60 l Metallfass habe ich ein abnehmbares Sitzkissen gestaltet. Dazu habe ich mir ein passendes Rundes Sitzkissen gekauft und mit Textilspray und Lackspray bemalt. Geschützt und imprägniert ist es mit Bienenwachs. Der Stoff fühlt sich nach der Bemalung eher wie Leder an und sollte nicht in die Waschmaschine.
Andere Bereiche des Stehtisches und des Hockers aus Metallfässern bekamen eine Schwarze Umrandung mit entsprechenden Metallschutzlack. Die Tischplattenhalterungen des Fassmöbeltisches habe ich ebenfalls mit schwarzem Metalllack lackiert.
Dann noch sonstige Farbdetails mit kleinem Pinsel in liebevoller Detailarbeit korrigieren und fertig waren die unikaten Pop-Art Möbel aus Ölfässern im KreafreiKunst Style.
Wie in der Schritt-für-Schritt Beschreibung der Vorher-Nachher Transformation vom Werkstatt Ölfass zum Fassmöbel zu erkennen ist, stecken hier viel Aufwand und Detailarbeiten drin.
Allerdings macht mir das großen Spass, denn die kreative und künstlerische Möbelaufarbeitung und die Upcycling Kunst mit der Philosophie aus Alten Neues entstehen zu lassen und damit einzigartige Einrichtungsstücke zu erschaffen sind meine Leidenschaft und Therapie zugleich.
Mit viel Liebe zum Detail wende ich mich an die kleinsten Ecken der Möbel und lasse Alte Gegenstände als Neue Einrichtungsunikate erstrahlen.
Ich bin Stolz auf mein erstes Experiment mit den Fassmöbeln.
Ich denke das Ergebnis der Verwandlung vom alten Ölfass zum einzigartigen Pop-Art Stehtisch bzw. Rednerpult mit Rollen lässt sich zeigen. Auch der dazu passende Rollhocker aus einem 60 L Ölfass ist mir meines Erachtens geglückt.
Falls Du dein Feedback zu meiner künstlerischen Arbeit geben möchtest, kannst du das hier gerne tun.
Ich freue mich immer auf Feedback, und positive Rückmeldungen geben mir natürlich Mut weiter zu machen und immer wieder Neues über KreaFreiKunst by TLN leuchten zu lassen.
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